Wann lohnt sich der Einsatz der Lichtmaschine zum Aufladen der
Zusatzbatterie?
Ökonomische Vorrausetzungen
Das hängt sowohl von den Kosten als auch von den technischen Bedingungen
ab. Ganz wichtig ist jedoch das durchschnittliche Fahrverhalten. Angenommen
eine typische 40 A - Lichtmaschine schafft im Schnitt 6 Ampere Ladestrom
(bei Dunkelheit weniger) und man
hat eine durchschnittliche tägliche Fahrzeit von 1 Stunde, hat
man mit 6 Ah ungefähr soviel Strom produziert, wie man im Sommer
mit einer 30 Wp Fotovoltaikanlage und im Winter mit einer 150 Wp Photovoltaikanlage erzeugen kann. Mit
6 Ah kann man z. B. 5 Stunden eine 7 Watt Energiesparbirne betreiben
und einen CD Player nochmal ca 3 Stunden. Man muß nun aber nicht
jeden Tag 1 Stunde durch die Weltgeschichte reisen, denn
da die erzeugte Energie in einer (z. B. 110 Ah)Batterie gespeichert wird,
kann man auch alle 14 Tage mal 14 Stunden fahren.
Vergleich der Kosten:
Lichtmaschinenumrüstung/Solarstromanlage
Nun muß man herausfinden, wann sich der Anschluß der
Lichtmaschine ökonomisch rechnet. Das ist genau dann der Fall, wenn
bei obiger Fahrleistung die Umrüstung plus der während der Fahrzei
erhöhte Spritverbrauch(ca 5%) genausoviel kostet wie ein
30 Wp Solarmodul und Laderegler im Sommer oder wie ein 150 Wp Solarmodul und Laderegler im Winter.
Dieses sind nun sehr unterschiedliche Werte. Nehmen wir also nun eine
jährliche Durchschnittsleistung einer 50 Wp Solarstrom Anlage an,
die dem einer Lichtmaschinenleistung bei täglicher 1 Stunden Fahrt
entspricht. Die Kosten einer Lichtmaschinenumrüstung incl. des
Spritmehrverbrauchs über die Abschreibungszeit von 20 Jahren sollten also dann
die Kosten
350 € sür eine solche 50 Wp-Anlage nicht überschreiten. Zu
bedenken ist jedoch auch der höhere Spritverbrauch durch den
höheren Windwiderstand durch die auf dem Dach aufgebrachten
Module
Fährt man hingegen nur halb so häufig hin und her, erzeugt man also
nur 3 Ah pro Tag, dürfen die Kosten eines
Lichtmaschinenanschlußes auch nur halb so groß sein, damit es sich
lohnt, weil, ja schließlich auch die PV-Anlage nur halb so groß
und damit halb so teuer sein muß, da sie ja auch nur 3 Ah
Vergleichsleistung bringen muß. Fährt man hingegen nur 2 Stunden
pro Woche herum, sollte der Anschluß der Lichtmaschine incl. Spritmehrkosten
nicht mehr
als 80 € betragen. So billig wird man es aber wohl nicht hinbekommen.
Diese Rechnung basiert darauf, daß der Abschreibungszeitraum 20 Jahre
beträgt. üblicherweise werden PV-Anlagen im Freizeit- oder
Wohnbereich auf Autos oder LKWs nicht so lange benutzt. Auch werden die
Spannungswandler(s.u.) in der Regel keine 20 Jahre halten.
Wenn eine Rechnung einen ökonomischen Anhaltspunkt liefern soll,
müssen die individuellen Bedingungen der Anschaffung
berücksichtigt werden.
Technische Vorraussetzungen des
Lichtmaschinenanschlusses
Die obige Rechnung ist eine stark schematisierte Beispielrechnung, manche
Lichtmaschinen sind leistungsstärker und es sollte daher zuvor der mittlere
Ladestrom in den Betriebsunterlagen nachgeschaut oder wenn nicht vorhanden,
gemessen werden. Man benutzt dazu eine halbleere Batterie mit ca. 12,3
Volt bei 20 °C oder 12,5 V bei 5 °C. An dem Minuspol der Batterie befindet
sich eine aus Kupfer geflochtene Leitung hin zur Karrosserie. In der
Betriebsanleitung des Fahrzeugs steht der Querschnitt dieses Kupfergeflechts
in mm. Nun steckt man in einem Abstand von ca. 20 cm die beiden Anschlüsse
eines Multimeters in das Kupfergeflecht und mißt die Spannung im
20 milliVolt Bereich.
3-5 Sekunden nach dem Anlassen wird sich die gemessene Spannung auf einen
typischen Wert einstellen, der relativ langsam abfällt.
Der Strom ergibt sich nun zu
(Ladestrom in Ampere) =
5,9 x(Spannung in mV)x (Querschnitt in mm2)
(Länge in cm)
Jetzt ist nur noch zu klären, wie aufwendig der Lichtmaschinenanschluß
ist. Dazu macht man wieder eine Messung. Man startet den Motor und
mißt den Strom solange, bis er gegenüber dem obigen Wert auf
ungefähr 10% gesunken ist,
dann mißt man bei laufendem Motor die Ladeendspannung. Das ist die Spannung
zwischen den Batteriepolen.
Es gibt dabei folgende Fälle:
1.) Lichtmaschine liefert 12 Volt, Bordnetzspannung ist
12 Volt oder 24 Volt Ladeendspannung beträgt mindestens 14,4 Volt
In diesem Fall kann man eine
Trenndiode
zwischen Lichtmaschine und Batterie schalten. Die Trenndiode verhindert,
daß die am "Zusatz"system angeschalteten Verbraucher neben der
Zusatzbatterie auch noch die Starterbatterie leerzieht. Allerdings
vermindert die Trenndiode die Ladeendspannung um 0,6 Volt, diese
beträgt damit nur noch 13,8 Volt. Blei Säure Batterien
sollten daher manchmal an externe Ladegeräte angeschlossen
werden um sie ab und zu zwecks Vorbeugung vor
Sulfatierung
in die Gas Phase aufzuladen. Für GelBatterien sind die Werte ideal.
ist die vollkommen ausreichend.
siehe auch
Technische Einzelheiten für den Anschluß von
Trenndioden
2.) Lichtmaschine liefet 12 Volt, Bordnetzspannung ist 24 oder 12 Volt
Ladeendspannung der Lichtmaschine ist kleiner als 14,4 Volt.
Hier
muß zusätzlich zum Einbau einer Trenndiode
der
Regler der Lichtmaschine
durch einen solchen ersetzt werden, der
eine um 0,6 Volt
höhere Ladeendspannung hat. Diese gibt es schon zum Teil als Standard.
Zu beachten ist hier natürlich der höhere Montageaufwand.
Als Alternative zu diesem Reglerersatz kommen Ladestromverteiler in Frage. Die sind aber recht teuer.
Als weitere Alternative kommt auch hier der
Ladeauswahlschalter
in Betracht, der manuell betätigt
wird, um eine Ladung zumindest der Starterbatterie bis
hur Ladeendspannung zu gewährleisten.
Eventuell schafft auch der Einsatz einer
Kompensationsdiode Abhilfe.
3.) Lichtmaschine liefert 24 Volt, Bordnetz hat 12 oder 24 Volt. Das
"Zusatz"system hat eine Systemspannung von 24 Volt.
Dann gelten die
obigen Fälle entsprechend. Die Spannungswerte sind zu verdoppeln.
Die Ladeendspannung braucht jedoch nur 28,2 Volt betragen, um eine
Trenndiode
einbauen zu können.
4.)Lichtmaschine liefert 24 Volt, Bordnetz hat 24 Volt.
Zusatzsystem hat eine Systemspannung von 12 Volt.
Hier gibt es drei Möglichkeiten.
Erstens,
man kann einen
Spannungswandler von 24 auf 12 Volt kombiniert mit einer
Ladekontrolleinheit, erhältlich
als Limakit-B zwischen dem 24 Volt
Starterbatteriepol und dem 12 Volt Zusatzbatteriepol
einsetzen. Wirkungsweise
Zweitens: Eine Alternative zu diesem noch nicht sehr
erprobten Gerät ist der Batterielader
818-2412L
von mobitronic.
Drittens:Die preisgünstigste Alternative - allerdings
mit niedrigerer Ladeendspannung von 13,3 V ist das
Limakit-C
mit einem Spannungswandler, einer Leistungsdiode, einem
Shuntwiderstand, einem Ansteuerrelais und einem Schalter.
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